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Bläserkorps Tannengrund aus dem Landkreis Holzminden gestaltet die Sendung Plattenkiste von NDR 1 Niedersachsen

 

Mit dem Gruß "Waidmannsheil" begann die Sendung „Plattenkiste“ bei NDR 1 Niedersachsen. Am 3. Januar zwischen 12 und 13 Uhr unterhielten sich Thomas Planke, Fraya Schütz und Manfred Schüttler mit Moderatorin Kerstin Werner über das Bläserkorps Tannengrund der Jägerschaft Holzminden. Die Musik für die Sendung stellten alle Bläser gemeinsam zusammen. Von 17 bis 80 Jahre sind die 25 Mitglieder im Bläserkorps alt.

Einen Beweis für ihre Kunst liefern die  Bläser mit der Tannengrundfanfare ab, die extra für sie schon 1982 komponiert wurde. Nicht jedes Bläserkorps hat so etwas, stellt Thomas Planke stolz fest. Er hat das Jagdhornblasen erlernt, als er zur Jagd kam. Jäger treffen sich an einem bestimmten Sammelplatz - dazu wird geblasen. Der Leiter gibt bekannt, was passieren wird und wo beispielsweise Sicherheitsbereiche sind. Wenn nicht mehr geschossen werden soll, haben die Jäger ebenfalls ein eigenes Signal, das geblasen wird, erklärt Manfred Schüttler. Das hat einen guten Grund - auch heute noch: Jagdhörner hört man über mehrere Kilometer. So ist auch in Gegenden, in denen es kein Mobilfunknetz gibt, eine Information als Signal leicht weiterzugeben an alle Beteiligten. "Im Solling nützt die WhatsApp-Gruppe nichts", konstatiert er mit trockenem Humor. Fraya Schütz studiert Forstwissenschaften und liebt die uralte Tradition mit dem Jagdhornblasen. Für sie gehörte es deshalb zum guten Ton, das Jagdhornblasen zu erlernen, damit dem erlegten Wild die letzte Ehre erwiesen werden kann.

Immer am Dienstag wird abends in Bevern geübt. Zum Repertoire gehören Fanfaren, Märsche, Jagdsignale usw, die neu eingeübt oder zur Auffrischung geprobt werden. Das Jagdhorn hat sechs Töne, die mit der Lippe geformt werden, erläutert Thomas Planke. Zunächst werden die Grundtöne trainiert, ebenso Tempo und Dauer des gewünschten Tons. Das kann ein Jahr dauern, dazu sollten jeden Tag mindestens 10 bis 15 Minuten geübt werden, ergänzt Fraya Schütz. Dies ist wichtig, um immer den richtigen Ton zu treffen. Auch zu Wettbewerben fahren die Jagdhornbläser und belegen dort gute Plätze, freut sich Manfred Schüttler über diese Konkurrenzfähigkeit seiner Mitspieler. Er geht gern mit der Gruppe zu verschiedenen Auftritten. Auf Jagden oder zu Geburtstagen spielen sie auf Wunsch, kommen aber mit ihren Jagdhörnern auch zu traurigen Anlässen wie Beerdigungen. 20 Mal im Jahr treten sie auf. In diesem Jahr ist ihr Sehnsuchtsziel die Messe "Pferd & Jagd", wo sie ihr Können einmal auf der Hauptbühne unter Beweis stellen wollen.

Gern ziehen sie junge Bläser heran. Sie gehen in die Jagdkurse im Landkreis und blasen vor. Nach dem Lehrgang entscheiden sich manche zum Weitermachen und können dann auch das Instrument günstig erwerben. Die unterschiedlichen Jagdleitsignale gehören zur Jägerprüfung. Drei von fünf müssen erkannt werden, um die Prüfung zu bestehen. Manfred Schüttler bildet aus, er freut sich über jeden, der das Jagdhornblasen nach der Jägerprüfung richtig erlernt. Immer mehr Frauen kommen zur Jagd - immer mehr Leute wollen nämlich nachhaltig leben. Das heißt, sie möchten wissen, woher ihr Fleisch kommt - das sieht Fraya Schütz als einen der Gründe dafür an, dass sich heutzutage auch Frauen für die Jagd interessieren und es so keine Männerdomäne mehr ist. Auch im Bläserkorps Tannengrund ist das Verhältnis inzwischen ausgewogen, bestätigt sie Moderatorin Kerstin Werner.

Von Montag bis Freitag heißt es zwischen 12 und 13 Uhr bei NDR 1 Niedersachsen „Die Plattenkiste – Hörer machen ein Musikprogramm“. Die Sendung wird komplett von den Gästen gestaltet. In der Sendung können sich Vereine, Clubs, Organisationen vorstellen – egal ob Chor, Surfclub, Theater- oder Selbsthilfe-Gruppe. Informationen zur Bewerbung unter www.ndr1niedersachsen.de

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